
Das Thema Tod ist bei vielen von uns noch nicht ins Leben integriert – und genauso wenig Rituale und Wege, damit umzugehen. Egal wie gut wir darauf vorbereitet sind, es trifft uns immer mit voller Wucht….
Leid ist individuell und nicht vergleichbar…… es tut weh und es fällt schwer, neu anzufangen…. Aber es geht.
Innerhalb von 6 Monaten musste ich 3 geliebte Wesen gehen lassen. Mein Vater ging am 12.September …. Seit 12 Jahren durfte ich mich um ihn kümmern – und ich war das erste Mal überzeugt, dass es nicht bedrohlich war als ich ihn im Krankhaus ließ, um ihn am nächsten Morgen wiederzusehen – umso mehr hat mich der Anruf um 04.30h getroffen, dass er gestorben ist.
Mein Vater und ich hatten ein sehr inniges Verhältnis. Unser Abschied hat aber schon angefangen als er noch bei mir war, in dem wir über den Tod gesprochen haben. Es hat mir gut getan zu wissen, dass er bereit ist für seinen letzten Weg, dass es nichts mehr gab, was ich noch tun sollte und dass er das, was ihm wichtig war, auch noch erleben durfte. Auch wusste ich, was er sich für sein Sterben und seine Beisetzung wünschte, was uns diese Gestaltung sehr erleichterte. Ich wusste, dass er wollte, dass ich weiter mache, und das hat mir bei all der Trauer die Kraft gegeben, meinen Weg zu gehen.
Nur 4 Tage danach hatte mein Schäferhund Nierenversagen, und er folgte meinem Vater in ein Sein ohne Schmerzen. Ich blieb hier mit unendlicher Trauer und dem Gefühl, das ist zu viel….
Halt hat mir mein Herzenshund Mendo gegeben, der damals schon krank war. Das wusste ich aber unsere Verbindung war so tief und ein wortloses Verstehen, dass er mir Kraft gab mein Leben zu leben. Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens ihn letzten Donnerstag gehen zu lassen in dem Wissen, dass ich ihm Schmerzen und Leid erspare…. Aber er fehlt mir – genauso wie mein Papa und Andreas.
Verlust braucht Zeit und darf uns aus der Bahn schmeißen – wichtig ist, dass wir die Richtung und das Ziel nicht verlieren und damit uns.
Wir haben noch das Geschenk des Lebens und nur wir können was Gutes daraus machen.
Abschied geht auf so viele Wege – Schon zu Lebzeiten mit der Wahrnehmung und dem Austausch so wie es beide Seiten brauchen und wollen. Emotional mit lieben Gedanken an das was war, erfüllt von Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit. Schriftlich, in dem wir einen Brief schreiben in dem wir das, was uns bewegt zu Papier bringen. Reden mit lieben Menschen oder auch fachlich geschulten Menschen, die uns helfen, Dinge anzunehmen, zu akzeptieren und zu verarbeiten.
Trauer, unsere Gedanken und Gefühle brauchen einen Kanal, um ausgedrückt zu werden.
Wichtig ist sich Zeit zu geben, die Trauer anzunehmen und dem Raum und Zeit zu geben – Trauer ist die Liebe im Tod – aber die sollte auch weiter leben in uns, wenn wir wieder Schritt für Schritt den Weg in unser Leben gehen – mit vielen Dingen, die uns fehlen, die uns aber im Herzen immer begleiten und erfüllen……